IP ist das Kürzel für „Internet Protocol“. Dabei handelt es sich um einen weit verbreiteten Netzwerkstandard, der – ähnlich wie eine internationale Verkehrssprache für Computer – vorschreibt, in welcher Form Informationen ausgetauscht werden. Zu den Regelungen gehört, dass jeder Computer, der über das Internet kommuniziert, eine IP-Adresse haben muss. Diese Adresse ist das eindeutige Identifikationsmerkmal eines Computers, das dessen Standort im Internet definiert.
Daher darf sie für jedes Gerät in einem Netzwerk nur einmal vergeben werden, um sicherzustellen, dass Daten an das richtige Gerät gesendet werden. Die IP-Adresse des Computers wird bei jedem Aufruf einer Internetseite automatisch vom Browser übertragen, sodass der Web-Server weiß, an welches Gerät das Datenpaket geschickt werden soll. Ohne IP-Adresse würden alle Informationen, die über das Internet versendet werden, ziellos ins Leere laufen.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von IP-Adressen: die dynamische und die statische. Von einer dynamischen IP-Adresse ist die Rede, wenn dem Computer während der Verbindung zum Internet wechselnde IP-Adressen zugewiesen werden. Wählt der Nutzer sich ins Internet ein, erhält er eine freie IP-Adresse, die nach dem Auswählen wieder gelöscht wird. Zu finden sind diese dynamischen IP-Adressen zum Beispiel bei vielen privaten DSL-Anschlüssen. Hingegen werden statische, also fest vergebene, IP-Adressen oft von Unternehmen genutzt. Das erleichtert es ihnen, Zugriffe auf eine IP-Adresse innerhalb des Firmennetzes besser zu steuern.

Für den Aufbau einer IP-Adresse gibt es zwei verschiedene Standards: Nach dem älteren IPv4-Standard bestehen Adressen aus vier Zahlen im Bereich von 0 bis 255, wobei jede Zahl von der nächsten durch einen Punkt getrennt ist. Beispiel: 192.168.0.1. Bei diesem System ist die Anzahl der möglichen Kombinationen jedoch recht begrenzt. Deutlich mehr Möglichkeiten bietet der neuere IPv6-Standard. Hier bestehen IP-Adressen aus acht Zeichenblöcken, die Ziffern und Buchstaben enthalten. Beispiel: fe80:0010:0000:0000:0000:0000:0000:0001.

Wer weiß, wie IP-Adressen zu lesen sind, kann durch sie einige Informationen erhalten. Zum Beispiel lässt sich anhand bestimmter Zahlenfolgen erkennen, welchen Internetprovider du nutzt und aus welcher Region du auf das Internet zugreifst. Zudem kann dein Provider über die Adresse deinen Datenstrom verfolgen und so, zumindest theoretisch, sehen, wonach du im Internet gesucht hast und auf welchen Seiten du warst. Laut aktueller Gesetzgebung sind Provider jedoch dazu verpflichtet, die gesamten Verlaufsdaten nach Beendigung der Sitzung zu löschen. Dennoch ist juristisch noch nicht abschließend geklärt, wie lange an Kunden vergebene IP-Adressen gespeichert werden dürfen. Gegen Vorratsdatenspeicherung liefen und laufen bereits mehrere Verfassungsbeschwerden vor dem Bundesverfassungsgericht.