Cyberkriminalität ist ein Sammelbegriff für kriminelle, also strafrechtlich relevante, Handlungen, die über elektronische Infrastrukturen oder durch das Internet erreichbare Informationsstrukturen vollzogen werden. Dabei lässt sich zwischen zwei Grundformen von Cyberkriminalität unterscheiden: der Internetkriminalität und der Computerkriminalität. Unter Internetkriminalität fallen Straftaten, die im Internet oder mit Techniken des Internets ausgeübt werden. Im Unterschied dazu lässt sich Computerkriminalität auch ohne das Internet und ausschließlich in Bezug auf elektronische Daten ausüben. Der Begriff Cyberkriminalität, im Englischen als Cybercrime bekannt, bezieht sich auf die durch das Internet erreichbaren Kommunikationsstrukturen, den sogenannten Cyber-Raum. Das Deutsche Bundeskriminalamt (BKA) definiert Cybercrime im engeren Sinne als „spezielle Phänomene und Ausprägungen dieser Kriminalitätsform, bei denen Elemente der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) wesentlich für die Tatausführung sind“.

Die Erscheinungsformen von Cyberkriminalität sind vielfältig und nehmen im Zuge der rasanten technologischen Entwicklung an Umfang und Professionalität stetig zu. Sie umfassen unter anderem das Ausspähen und Abfangen von Daten inklusive vorbereitender Handlungen (s. Hackerparagraf), Datenveränderung, Datenfälschung, Computerbetrug und -sabotage und Täuschung im Rechtsverkehr bei der Datenverarbeitung. Im weiteren Sinne zählen sämtliche Straftaten dazu, bei deren Planung, Vorbereitung und Ausführung EDV eingesetzt wird, zum Beispiel: digitale Erpressung, unerlaubtes Glücksspiel, Austausch von kinderpornographischen Darstellungen, Vertrieb verbotener Substanzen, Urheber- und Markenrechtsverletzung, Identitätsdiebstahl, Cyber-Terrorismus und Volksverhetzung.

Cyberkriminalität kann theoretisch von jedem begangen werden, der in der digitalen Welt gegen geltendes Recht verstößt. Die Verübung von Cybercrimes im großen Stil wird jedoch in erster Linie mit Cyberkriminellen in Verbindung gebracht, die für die Erreichung ihrer finanziellen oder politischen Ziele zu illegalen Mitteln greifen. Zu den häufigsten Vergehen zählen die Installation von Computerviren und Trojanern, die zum Diebstahl von Zugangscodes und Bankkontendaten, zur Durchführung von Spam-Kampagnen, Netzwerkangriffen oder zur Erpressung genutzt werden.